NoBuy Jahr: Märzbericht

von Jana
mein No Buy Bericht im März

Endlich Frühling. Das macht es leichter lange draußen zu sein. Und ja, ich merke das sofort. Denn die Liste im NoBuy März ist vergleichweise kurz (Du findest die Regeln zu unserer NoBuy Challenge hier). Neben Lebensmitteln gab es noch dieses:

  • 1 Paar Schuhe (für mich), zur Ergänzung meiner Kleiderkapsel und als Ersatz für ein paar Stiefel, die laut Schumacher „es hinter sich haben“. Damit ist meine Frühlingskapsel fertig.
  • 2 Osterspielzeuge für den Hobbit, von denen eines während einer Grippephase ausgepackt wurde und damit genau genommen kein Ostergeschenk mehr ist. Daher auch der Kauf des 2. Ostergeschenks.
  • Samen für die Gartensaison 2019. Alte Sorten, tauschen war leider nicht. Eigentlich zählt das ja zu Lebensmitteln.

Die Liste sieht recht unspektakulär aus. Aber es ist der unsichtbare Teil der Liste, der beeindruckend lang ist.

Die NoBuy Liste im März hätte viel länger sein können

Wenn ich alles gekauft hätte, was mir zwischenzeitlich im Kopf rumgespukt ist. Die „BEINAHE“ – Liste schaut nämlich so aus:

  • Kleidung (ungefähr 739 Teile, die ich ernsthaft in Erwägung gezogen habe und dann doch nicht gekauft habe) (verworfen)
  • Das gleiche gilt für Schuhe (verworfen)
  • Accessoires (verworfen)
  • Kinderspielzeug (verworfen)
  • Blumenkübel mit und ohne Wassertank (steht jetzt auf der Wunschliste)
  • 743 verschiedene Gurken- und Tomatensorten, die ich potentiell hätte anbauen wollen (ich habe Platz für 3 Tomatenpflanzen) verworfen
  • einen neuen Rechner (Wunschliste und wird gekauft, wenn der alte wirklich kaputt geht)
  • ein Fahrrad für den Hobbit (Wunschliste, aber wird wohl bald kommen)
  • einen neuen Schreibtisch (verworfen)
  • neue Sportkleidung (verworfen)
  • Sekundenkleber (stattdessen von Nachbarn geliehen)
  • ……….
  • ……
  • ….

Du siehst, ich hatte eine Tonne an Kaufimpulsen. Und dem allergrößten Teil davon bin ich nicht nachgekommen.

Warum?

Weil ich öfter mal leicht erkältet war und dann passieren gerne zwei Dinge: Ich bemitleide mich selbst. Und mir ist langweilig. Und dann beginne ich online Schaufenster zu schauen.

Diesen Monat waren es mal wieder Kinderspielsachen, die mich in ihren Bann gezogen haben.
Ich habe neben Playmobil Häusern und deren Ausstattung auch Lego Gedöns recherchiert, gedanklich ins Kinderzimmer geräumt und wieder verworfen. Nur um zwei Tage später quasi genau das gleiche wieder zu machen. Zum Mäusemelken.

Denn, die zu Beschenkende hat mit keinem Laut einen Mangel oder einen Wunsch geäußert. Noch schlimmer. Wenn sie bei anderen Kindern mit oben genanntem Spielzeug konfrontiert ist, zeigt sie kein übermäßiges Interesse. Die ganze Wünscherei findet also in meinem Kopf statt. Klarer Fall von „damit habe ich oder hätte ich als Kind gerne gespielt. Jetzt bin ich Super-Mama und beschenke mein Kind. Was bin ich toll.“

Nur, ist es eben nicht. Denn Hobbit ist in einem Alter in dem sie eines immer noch am liebsten tut: mit jemandem spielen. Und dafür braucht es im Zweifelsfall vor allem Zeit und innere Ruhe, um genau das zu tun. Mich hinzusetzen und mit ihr im Spiel zu versinken. Also hab ich mich darauf konzentriert.

So habe ich den Kaufimpuls gehen lassen können

Realismus

Wenn ich mein Kind beobachte, dann kann ich sehen, dass sie gerade nicht mehr braucht. Ich schaffe für sie keinen Mehrwert. Ich rede mir ein, dass für sie zu tun, aber das ist schlicht nicht die ganze Wahrheit. Das muss ich dann nur noch zulassen. (ja, klingt einfacher als es ist)

Die Folgen abschätzen

Mal angenommen ich kaufe das größte Playmobil Haus, dass ich finde und fülle es mit einer Komplettausstattung. Weil ich so toll bin. Und dann stelle ich das – ja, wohin eigentlich? Ins Wohnzimmer? Boah nö. Will ich eigentlich nicht. Ins Kinderzimmer? Hm Ja. Aber wohin genau? Was räume ich stattdessen raus oder um? Wie kann ich das so einrichten, dass mein Kind Bock hat zu spielen und ich nicht jeden Tag einen Anfall bekomme, weil der Stausaugerroboter sich an irgendwelchen Kleinteilen verschluckt? Was wenn sie nicht damit spielt? Wie lange lasse ich es stehen, bevor ich es wegtue? Und dann? Wieder verkaufen? Wie lange dauert, es bis es wieder verkauft ist? Oder Spenden? Wohin?

Beim Gedanken an die Folgen eines einzigen Spontankaufs wird mir klar, dass ich da lieber länger drüber nachdenken will, ob ich darauf Lust habe. Und da reden wir noch nicht über die Maßen an Zeug, die ich mir anschaue. Also – wenn ich etwas in unser Leben lasse, dann bitte aus einem Grund der schwer genug wiegt, dass ich all die Zeit auch damit verbringen kann und will.

Wunschliste füllen, Zeit gewinnen

Wenn ich mir unsicher bin, ob ein Kauf wirklich nötig ist, dann schreibe ich den Kram erstmal auf eine Wunschliste. So kann ich es für den Moment gehen lassen, ich hab es ja aufgeschrieben. Bei mir heißt sie die „ewige Wunschliste“, weil ich sie genauso führe. Es ist theoretisch möglich, dass da Wünsche stehen, die nie erfüllt werden. Oder wieder rausgestrichen werden. Bisher war sie noch nie ganz leer. Aber wenn sie sehr voll ist, lässt sie sich am leichtesten kürzen.

Schonmal ausprobiert? Wirkt wahre Wunder. Denn was die Liste vor allen Dingen schenkt ist Zeit und Distanz. Zwischen den emotional aufgeladenen Wunsch und den möglichen tatsächlichen Kauf. Und somit findet in 9 von 10 Fällen gar kein Kauf mehr statt.

Die Ursache finden

Wenn ich so viel online Schaufenster shopping mache, dann liegt das meistens daran, dass irgendwas anderes nicht stimmt. Wenn ich rausfinde, was das ist, dann bin ich quasi schon raus aus der Spirale. In diesem Monat waren es viele kleine Erkältungen und eine gewisse innere Anspannung, weil wir eben gerade in einer Umbruchphase sind (Jobwechsel). Ich war unruhig und nicht wirklich im Gleichklang mit meinem Körper. Was hat also geholfen?

Für mich war es länger zu meditieren und ein bisschen leichtes Yoga zu machen. Anspannung weg, Erkältung gelindert und tada. Kein Kaufdrang mehr.

Alternativen finden

Generell hilft es mir viel einfach etwas anderes zu machen. Möglichst etwas, dass mich weit von einem Bildschirm oder einem Laden bringt. Bummeln durch die Bücherei, Sport, draußen Spielen mit dem Kind, Lesen in einem echten Buch (oder über einen E-Reader ohne W-Lan Zugang). Was sind Deine Alternativen?

Du hast Lust auf eine eigene NoBuy Challenge? Hier meine Kurzanleitung.

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