Project Pan – Absichtsvolles Aufbrauchen

von Jana
Mein Project Pan - absichtsvolles Aufbrauchen

WERBUNG. Es ist Zeit für ein neues Jahresprojekt. Dieses Mal geht es nicht darum, nichts zu kaufen, sondern das zu benutzen, dass ich schon habe. Und auch ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange es eigentlich dauert, bis etwas aufgebraucht ist. (Spoiler: ewig). 2025 bekommt also das Thema Project Pan. Und weil ich hier vermutlich immer wieder Marken nenne, hab ich einfach mal „Werbung“ drüber geschrieben. Obwohl der gesamte Blog davon handelt, wie ich lernen will, weniger zu Kaufen. Und er Dir hoffentlich auch genau dabei hilft. Aber hey, ich hab mir die Regeln nicht ausgedacht.

WTF is Project Pan?

Der Name Projekt Pan kommt von dem kleinen Fleck des Bodens, den man nach laaanger Zeit in einem Pfännchen Puderprodukts findet. Tatsächlich habe ich noch NIE ein Pfännchen in einem Lidschatten geschafft. Ich ab ein oder zweimal ein Pan in einem Rouge geschafft. Aber das war diese berühmte „perfekte Farbe“ und ich hab einfach jahrelang immer den einen benutzt und auch nie einen weiteren gekauft. Und obwohl es ewig dauert, bis man endlich das Pfännchen (aka „Pan“) sieht, hat es bei diesem Rouge ungefähr nochmal so lange gedauert, bis es tatsächlich aufgebraucht war. Eigentlich irre.

Die Idee des „Banning“ wird von Beauty (De-) Influencern in tausend unterschiedlichen Formen immer wieder gerne aufgenommen. Es geht darum, die eigenen Bestände an Kosmetik, Hautpflege und so weiter bewusst zu nutzen. Also den Fokus weg vom immer neuen, hin zum schon vorhandenen zu bringen. Es gibt sogar Zufallsgeneratoren bei denen man entweder alle eigenen Produkte eingeben kann oder vorgegebene Beschreibungen per Zufall „zieht“ und sich so Produkte in den Fokus holt. Ich hab mit der „Spin the wheel“-App rumgespielt. Es gibt noch viele weitere spannende Apps, dazu schreibe ich in den nächsten Monaten sicher nochmal was. Ob man nun also Produkte wirklich leeren will (das wäre dann ein sogenanntes „Empty“), oder jeden Lidschatten mindestens einmal benutzen möchte ist dabei erstmal zweitrangig. Die Grundidee bleibt: Benutze, was du hast.

Das ganze hat also angefangen mit dem Thema Kosmetik, aber man kann das auf so ziemlich jedes Verbrauchsgut umlegen. Ich kann mir auch gut vorstellen das für Lebensmittelvorräte, Bastelmaterial oder ähnliches zu machen. Aber ich fang jetzt erstmal ganz klassisch mit Kosmetik an.

Warum ich Project Pan mache?

Ich bin ja tatsächlich sehr stolz darauf, wie nachhaltig mein NoBuy Jahr Wirkung bei mir entfaltet hat. Mein Konsumverhalten ist tatsächlich anders als vor der Challenge. Mein Kleiderschrank ist minimalistisch und mach mich glücklich, ich kaufe insgesamt viel weniger und vor allem viel weniger Impulsiv. Alles alles in Sahne? Naja, eben nicht ganz.

Ich beobachte, dass sich an der einen oder anderen Stelle alte Gewohnheiten einschleichen. So kaufe ich öfter wieder die Aktionsware im Discounter oder es hüpft ein Dekoartikel mit in die dm Bestellung. Und ja, auch neue Sammelleidenschaften entstehen. Zum Beispiel das Thema Kosmetik. Nach einem guten Jahrzehnt quasi ohne Makeup, bin ich ziemlich tief in das Thema eingestiegen und total „druff“. In meinen YouTube Abos befinden sich Beauty-Influencer und Make-up-Artists, ich bekomme Newsletter von Kosmetikfirmen und weiß, wann meine Lieblingsmarken neue Produkte herausgeben. Denn, es macht mir Freude. Jeder Anlass gibt mir einen guten Grund, in meine Sammlung zu hüpfen und jede Farbnuance bringt neue Möglichkeiten. Ein Theaterbesuch mit meinem Mann – oh, da kann ich endlich diesen Topper ausprobieren. Ein Mädels Abend beim Italiener, da probiere ich den haltbaren Lippenstift aus. Die täglichen Video-Calls in der Arbeit – dafür hab ich das neue Contouring Produkt. Ich beschäftige mich gerne damit und es ist ein kleiner kreativer Ausgleich in meinem Alltag. Allerdings komme ich jetzt schon wieder an den Punkt an dem meine Sammlung mir nicht mehr nur Freude macht. Sondern mich ein kleines bisschen belastet. Es ist also eher schnell zu viel geworden.

Sobald es glitzert, verspricht doch das „perfekte“ taupe zu sein oder ich „genau so ein Rot“ verspricht endlich „mein Rot“ zu sein, lasse ich mich verführen. Nur um dann zu merken: mein Leben hält viel Alltag und wenig Abendveranstaltungen bereit. Und wenn, mag ich da nicht unbedingt mit Beleuchtung um die Wette „sparkeln“.
Dann stehen auf den Dingern auch immer so nett die Symbole mit den halbgeöffneten Tiegeln und daneben Zahlen, die immer viel kleiner sind, als ich das bräuchte. Sprich: das Haltbarkeitsdatum ist erschütternd kurz und definitiv zu kurz für jemanden, der sich nicht täglich schminkt und reichlich Auswahl hat. Und auch wenn ich bei Puderprodukten bereit bin, etwas großzügiger zu sein, ich hab keine Lust verschimmeltes Zeug auf mein Gesicht aufzutragen. Igitt.
Und dann stört mich auch dieser Fokus auf das immer neue, die Jagd nach dem noch ein kleines mini bisschen besseren oder die Hoffnung darauf, dass das nächste Produkt endlich das ausgedachte Problem XY löst – ich mag nicht mehr. Darum geht es dieses Jahr zwar nicht in ein NoBuy Jahr, aber in ein Jahr der Achtsamkeit und des Fokusses auf die (Über-)Fülle, die ich schon habe. Tempo raus, Freude hoch, Fokus auf das Wesentliche.

Container Methode

Was soll mit Project Pan erreicht werden?

Ich bin tatsächlich sehr spontan und entspannt in dieses Projekt gestartet. So ganz grob schwebt mir vor, dass es dabei helfen könnte, diese Dinge zu erreichen:

  • Weniger Konsum, da der Fokus auf dem liegt, was schon vorhanden ist.
  • Ein Gefühl dafür aufbauen, wie lange es tatsächlich dauert, ein Produkt zu leeren. Und damit eben geduldiger mit dem Neukauf zu werden.
  • Tiefer Kompetenzaufbau für die Produkte, die man besitzt. Statt ständig neu zu lernen, wie ein neugekauftes Produkt sich mit anderen Produkten verträgt oder wie es am besten verwendet wird – erarbeitet man sich Sicherheit mit einer Auswahl von Produkten, mit denen man sich intensiv beschäftigt.
  • Für mich ganz klar auch: wertorientierter Konsum. Denn, wenn ich etwas kaufe, dann etwas, dass tatsächlich zu mir passt. Und nicht aus einem reinen Impuls heraus. Dazu gehört für mich, dass ich selektiver werde.

Was sind meine „Regeln“ für 2025?

Auch hier: ich gehe das ganz entspannt an. Anders als bei meiner NoBuy Challenge hab ich hier nur ein paar Mini-Experimente gemacht und muss erstmal schauen, wie das für mich funktioniert. Aber es schaut in etwa so aus:

  • Geplant ist, dass ich mich einmal pro Quartal für eine Anzahl von 3-8 Produkten entscheide, auf die ich mich fokussieren möchte. Dabei kann es darum gehen, ein Produkt zu leeren, oder ein Produkt möglichst genau kennenzulernen. oder warum auch immer ich mich dafür entschieden habe. Einmal im Monat schaue ich mir an, was gut funktioniert hat und was nicht.
  • Ich hab die Produkte ein bisschen halbherzig auf meiner Küchenwaage gewogen. Ich tracke nicht die Nutzungen und kaufe mir sicher auch keine neue Waage. Es geht mir einfach darum, den Fokus auf diese Produkte zu legen und da reicht es bei mir schon, wenn sie als einzige Produkte im Bad neben dem Kosmetikspiegel stehen. Quasi Nutzung durch Sichtbarkeit (und ja, Bequemlichkeit). Ich erwarte keinesfalls in nächster Zeit ein „Pan“ also ein Pfännchen zu sehen. Dafür ist meine Sammlung zu jung und es dauert einfach zu lange ein Produkt aufzubrauchen. Etwas bessere Chancen haben Creme Produkte und generell Produkte, die man täglich benutzt oder zumindest jedes Mal, wenn man sich schminkt. Also Mascara, Foundation und so weiter. Wenn ich es schaffe, versuche ich auch ein paar optische Orientierungswerte zu schaffen – also Fotos – , aber zur Zeit ist hier einfach ständig bedeckter Himmel. Weiß nicht, was ich da hinbekomme.
  • Der Fokus liegt im ersten Quartal auf Kosmetik. Im Laufe des Jahres möchte ich das Thema eventuell ausbauen auf andere Themen, wie Skincare, Kleidung und vielleicht auch ein paar Lebensmittel.
  • Ich erlaube mir weiterhin Kosmetik zu kaufen. Es gibt auch kein festes Budget. Das klingt erstmal nicht sonderlich intutiv. Der Grund dafür ist, dass ich auch hier ein Experiment wagen möchte. 1. Welche Wirkung hat es, wenn ich das Projekt Pan Ernst nehme? Reduziert sich mein Wunsch nach Konsum? Und 2. habe ich mir schon im Laufe des letzten Jahres ein paar Regeln für den Kauf von Kosmetik gegeben, die mir sehr geholfen haben, nicht allzu viel zu kaufen. Die Regeln dabei sind: keine Produkte die Duftstoffe/Parfume enthalten, nur Produkte die vegan/tierversuchsfrei sind.

Worauf basiert die Auswahl der Produkte?

Tatsächlich lasse ich mir das frei. Grundsätzlich soll das hier keine Strafaktion werden, sondern Bewusstsein schaffen. Heißt, ich werde definitiv nicht 8 Produkte auswählen von denen ich wünschte, ich hätte sie nie gekauft. Ich denke eher an eine Mischung in der solche Fragen abgedeckt werden:

  • Wie lange ist das Produkt noch haltbar?
  • Ist das ein Produkt für jeden Tag?
  • Wie viel ist von dem Produkt noch übrig?
  • Wie sehr freue ich mich darauf, dieses Produkt zu benutzen?
  • Hab ich verstanden, wie dieses Produkt funktioniert? Kann ich es erfolgreich in meine Routine einbauen? Gibt’s da noch was zu lernen?
  • Ist das ein Kandidat für ein Ausmisten? Oder lerne ich es zu lieben?

Was sind die Produkte für den Januar?

Mit diesem Punkt hab ich jetzt eine Weile gehadert. Eigentlich will ich gar nicht unbedingt so sehr über Produkte sprechen. Aber wie ich dann von meinen Erfahrungen berichten soll, ist mir irgendwie schleierhaft. Darum wird es jetzt ein bisschen konkreter. Und das hilft dann hoffentlich, um im Laufe des Jahres auch ein paar Gedanken zu vertiefen, anhand von konkreten Beispielen. Wir werden sehen, ob sich das lohnt.

Für den Januar starte ich mit folgenden Produkten:

Auszug aus meinem Bullet Journal mit der Dokumentation meines Project Pan
  • Lisa Eldridge – Vega Lidschatten Palette – neu und mega für jeden Tag und außerdem freu ich mich wie ein Schnitzel drauf.
  • Benefit – Berry Lip Balm – hab ich schon sehr lange und ist wahrscheinlich nahe dem Ende des Haltbarkeitsdatums. Ich glaube, dass ich den letztes Jahr im Frühjahr gekauft habe. Und laut Aufdruck ist er 12 Monate haltbar.
  • Artdeco – Lip Balm – hier ist nur noch ein Mini Rest drin, den bekomme ich wahrscheinlich tatsächlich zeitnah geleert.
  • Stagecolor – Lippgloss Berry – auch hier ist das Haltbarkeitsdatum in Sicht und ich mag den gerne. Also darf er noch eine Runde im Fokus stehen.
  • Hur – Blush 04 – mein erster flüssiger Blush – hier gibt’s eine Menge zu lernen.
  • Alverde – Purly Nude Lidschatten – den hab ich schon sehr lange und irgendwie möchte ich rausfinden, was der alles kann.
  • Trend it up – Contour Palette – die hab ich schon eine Weile, und da könnte ich mir vorstellen, dass man im Laufe eines Jahres einen Unterschied sehen kann. Ich nutze hier nur das Contour Produkt. Bronzer und ich sind keine Freunde und das Highlight ist definitiv zu gelb und und dunkel für mich. Nix Highlight, eher ein Lowlight.

Trend it up Contour PaletteAlso – auf eine neue Lernerfahrung zum Thema Konsum. Dieses Mal also mit Fokus auf dem Aufbrauchen und einem Ende der Jagd nach immer Neuem.

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