Die Container Methode – so kannst du sammeln, ohne dich zu belasten

von Jana

Die Container-Methode im Minimalismus ist ein praktischer Ansatz, um Besitz bewusst zu begrenzen und nur so viele Dinge zu behalten, wie in einen festgelegten „Container“ passen. Der „Container“ kann dabei eine physische Begrenzung sein, wie eine Schublade, ein Regal oder eine Kiste, oder eine abstrakte Begrenzung, z. B. eine Anzahl an Kleidungsstücken oder Büchern. Und zumindest für mich funktioniert die Methode hervorragend, um meine sich ständig verändernden Interessen und die Neigung zum Sammeln in halbwegs vernünftige Bahnen zu lenken.

Warum ist das wichtig?

Weil das mit dem „halbwegs vernünftig“ bei mir nicht immer klappt. Seit meiner NoBuy Challenge hat sich viel getan, aber zwei Sachen sind mir geblieben.

1. ich interessiere mich alle paar Monate ganz intensiv für ein neues Thema und will mich dann auch in der materiellen Welt damit befassen. Und kaufe, und kaufe und kaufe. Oft ohne rechtes Maß.

2. Wenn es mir nicht gut geht, neige ich dazu mich mit Kleinigkeiten aus meinem neuen Hobby zu belohnen. Hier und da eine Kleinigkeit, so ohne groß darüber nachzudenken.

Beides ist führt dazu, dass ich früher oder später lauter Dinge habe, die ich eben nicht ganz bewusst ausgesucht habe. Die ich eben nicht „liebe“, die mich aufgrund der Masse irgendwann belasten.

Hier mal das aktuelle Beispiel aus Project Pan und dem Sinn von Containern

Ich habe im Januar das Project Pan gestartet, eine Challenge, um mich intensiver mit der Kosmetik zu beschäftigen, die ich schon habe und nicht ständig neu zu kaufen. (Das Februar Update gibt’s am Ende dieses Artikels.) Denn auch hier ist mein neues Interesse gleichmal aus dem Ruder gelaufen und ich habe, quasi grenzenlos, geshoppt. Was mich tatsächlich eine Zeit lang glücklich macht, wenn ich die Dinge ausprobieren und nutzen kann und mich kreativ damit austobe. Doch irgendwann kommt immer der Moment, an dem es zu viel wird. Wo das schöne Hobby zum Stressor wird, weil ich keinen Überblick habe, die Sachen nicht finde, oder gar vergesse, dass ich sie habe. Und das schlechte Gewisse wegen all der Verschwendung und der ungenutzten Ressourcen.


Und hier kommt die Container Methode ins Spiel. Denn, was mir seit einigen Jahren sehr gut hilft, ist eine künstliche Begrenzung. Und an die halte ich mich dann. Also ein „Container“. Und englisch „to contain“ hat tatsächlich auch mehrere Bedeutungen: z.B. etwas enthalten, aber auch etwas umfassen. Und für mich besonders wichtig: etwas begrenzen/eindämmen.

Der wichtigste Job des Containers neben dem Ordnung halten für mich ist nämlich: er signalisiert mir: Hier ist voll. Nichts geht mehr. Du hast genug. Und so kaufe ich aktuell keine Lippenstifte. Denn der Container ist voll.

Container Methode

Und daher gibt’s ab jetzt einen NoBuy auf Lippenstifte und auch Lippenpflegestifte, von denen habe ich nämlich auch mehr als genug. Aber, es gibt Hoffnung. Einiger dieser Lippenstifte sind fast leer und daher ist dann wieder genug Platz im Container, damit ich sauber aufgeräumt alles an einem Platz finde. Und bis dahin erinnert er mich an meinen NoBuy.

Muss es immer eine Kiste sein?

Natürlich nicht. Über meine Erfahrung mit einer abstrakteren Begrenzung, nämlich Kleidung habe ich an anderer Stelle schonmal berichtet. Nämlich die Idee einer Kleiderkapsel. In meinem Blogartikel darüber, kannst du etwas zu meinen Erfahrungen lesen. Dazu plane ich auch demnächst ein Update. Dabei hatte ich eigentlich nie eine konkrete Zahl, eher so einen Zahlenraum. Ich möchte nicht mehr als 40 Teile in einer saisonalen Kapsel haben. Mittlerweile reichen mir auch 20-25, Home Office sei Dank.

Welche Vorteile hat die Container Methode?

  1. Begrenzung schafft Klarheit: Du hast eine visuelle Kontrolle über deine Sammlung und kannst so Überforderung vermeiden, aber vor allem siehst du, was du hast.
  2. Einfache Entscheidungen: Die Begrenzung zwingt dich, Prioritäten zu setzen und bewusster auszuwählen. Das „mal nebenbei verlernt sich recht schnell, wenn der Container „voll“ signalisiert.
  3. Verhindert erneutes Chaos: Da du nur so viele Dinge haben kannst, wie in den Container passen, vermeidest Du übermäßiges Ansammeln
  4. Fördert Minimalismus: Die Methode hilft dir, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Ballast loszuwerden.
  5. Erleichtert das Aufräumen: Wenn alles einen festen Platz hat, bleibt deine Umgebung ordentlich und übersichtlich. Es sei denn man kauft weiter, so wie meine Wenigkeit, aber du musst es mir ja nicht nachmachen.
  6. Reduziert Entscheidungsmüdigkeit: Wenn du weniger Dinge hast, musst du weniger Entscheidungen treffen (z. B. beim Anziehen oder Einkaufen). Das spart Energie und Zeit.
  7. Sorgt für mentale Entlastung: Ein begrenzter Besitz reduziert das Gefühl der Überforderung. Dein Zuhause wirkt ruhiger und aufgeräumter, was sich positiv auf dein Wohlbefinden auswirkt.

Der einfachste Weg, zu Deinem Container

Vermutlich hast du unbewusst schon häufiger die Container Methode umgesetzt. Wenn Du es jetzt einmal bewusst angehen willst und tatsächlich als Werkzeug nutzen willst, wären das meine Tipps:

  1. Definiere deinen Container
    • Wähle eine physische Begrenzung (z. B. ein Bücherregal, eine Schublade oder eine Kleiderstange).
    • Alternativ kannst du eine Anzahl an Gegenständen festlegen (z. B. maximal 30 Kleidungsstücke oder 10 Pflegeprodukte).
    • Achte darauf, dass der Container zu dem passt, was Du langfristig in dieser Kategorie haben willst. Ist Deine Sammlung schon zu groß, sei mutig und wähle einen kleineren Container und nutze es als Anreiz zum Aussortieren. Du brennst gerade für das Thema und baust erst eine Basis auf? Lass Dir mehr Platz, aber versuche mit Augenmaß ranzugehen.
  2. Fülle den Container bewusst
    • Entscheide, welche Dinge du wirklich brauchst oder liebst. Pro Tipp: Fange mit den liebsten Sachen an, wenn kein Platz mehr ist, bleibt wirklich nur das übrig, was dir nicht wichtig genug ist.
    • Alles, was nicht in den Container passt, muss gehen (spenden, verkaufen oder entsorgen oder aufbrauchen).
  3. Halte dich an die Begrenzung
    • Falls neue Dinge hinzukommen, müssen alte Dinge weichen („One in, one out“-Regel).
    • So bleibt deine Menge an Besitz konstant und geordnet.
    • Wenn Du mal drüber läufst, gibt es zwei Strategien: Entweder Du sortierst aus. Das ist meistens meine erste Wahl. Oder Du entscheidest Dich BEWUSST! den Container zu vergrößern.
  4. Pro-Tip. Container im Container
    • Manchmal hilft es, wenn man innerhalb einer Kategorie auch Unterkategorien hat. Die Begrenzung für meine saisonale Kleidung ist mein Kleiderschrank. Ich hab außerdem 7 Schubladen als Unterkategorien. Da möchte ich natürlich keine ganze Schublade für Strumpfhosen haben. Sondern hab dann eben innerhalb der Schublade „Hosen“ oder „Socken“ einen kleinen Container für meine 2 Winterstrumpfhosen. So ende ich nicht mit 20 Strumpfhosen und belege Platz den ich für andere Sachen viel mehr brauche.

Die Container Methode für alle Lebenslagen

Natürlich kannst du die Container Methode für alles mögliche anwenden.

  • Kleidung: Ein Kleiderschrank mit festen Fächern oder eine Capsule Wardrobe mit einer maximalen Anzahl an Teilen.
  • Bücher: Ein einziges Bücherregal, in das nur so viele Bücher passen, wie du tatsächlich liest oder liebst.
  • Küche: Ein bestimmter Platz für Tassen, Teller oder Kochutensilien – alles, was darüber hinausgeht, kommt weg.
  • Papierkram: Eine einzige Ablagebox oder ein Ordner für wichtige Dokumente – unnötige Papiere werden regelmäßig aussortiert.

Beispiele aus meinem Leben.

Ich hab überall im Haus Container, die ich aktiv nutze um Sammlungen zu begrenzen und bewusst mit meinen Zeit, Geld und Hirnkapazitäten umzugehen. Oben ein Beispiel aus der Kosmetik, und Kleidung. Aber das gilt auch für Duplikate wie Zahnpasta und Co. Oder meine Teesammlung. Auch für manche Kinder ist diese Methode sinnvoll. Für Spielzeug, Kuscheltiere oder Pixie Bücher oder Ü-Eier Figuren. All die Kleinigkeiten, die so schnell angehäuft sind. Tatsächlich funktioniert die Methode aber vor allem bei einem Kind. Das andere fremdelt mit der Methode und fährt quasi ausschließlich die Strategie „dann brauch ich halt ne größere Box“.

Darum hier ein Foto von der Stofftiersammlung. Hier zieht immer wieder mal jemand aus und jemand neues ein.

Kuscheltiersammlung im Container nach der Container Methode auch für Kinder geeignet

Und hier meine Aquarell und Handlettering Sammlung. Auch praktisch: wenn ich abends ein bisschen kreativ sein mag, nehme ich einfach die Box. Da ist alles drin und hab schnell wieder aufgeräumt. Wenig Platz, tut es für mich und ich komme nicht auf die Idee mehr zu kaufen, als Berufskünstler vorrätig haben.

Aquarell und Handlettering Sammlung im Container

Und das war auch schon alles, was mir zum Thema einfällt. Ist das was für Dich?

Natürlich habe ich auch ein kleines Februar Update für das Project Pan für Dich.

Und weil ich schon so viel geschrieben habe, mache ich es kurz. Mehr Infos zu meinem Project Pan findest Du auf meiner Kategorie Project Pan Seite.

Ich sehe überall kleine Fortschritte, vor allem der flüssige Blush ist schon ganz schön dezimiert. Allerdings ist die Markierung mit dem zweiten Washi Tape die für Februar, das obere Washi Tape aber zum Start also Ende Dezember. Du siehst also zwei Monate Fortschritt, statt einem. Trotzdem ne Menge weggangen.

Es gibt auch ein paar traurige Nachrichten. Mein Lieblingsblush, den ich ja erst im Januar gepant hatte, ist mir runtergefallen und komplett zersprungen. Ich hatte erst noch vor, die Reste neu zu pressen und es weiterzuverwenden, aber es war dann nur noch so wenig zu retten, dass ich mich dagegen entschieden habe. Außerdem habe ich das Contour Trio rausgeschmissen. Es war einfach zu warm für mich und letztlich wäre das Contour Pfännchen maximal als Bronzer gegangen. Und das brauche ich nie.

Spannend wird, ob ich den Lipbalm im März zu Ende benutzen kann. Ich fürchte, es ist noch zuviel übrig, aber wer weiß. Es finde es schon krass. Ich benutze diesen Lipbalm quasi jeden Tag. Und dennoch sprechen wir von ein paar Millimetern pro Monat, die sich verbrauchen. Ich denke es ist realistisch, dass ich etwa 6-9 Monate für einen vollen Lipbalm brauche, selbst wenn ich vorrangig dieses Produkt nutze. Verrückt!

Und damit sage ich: Bis ganz bald!

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