NoPoo: So findest Du den Einstieg

von Jana
Utensilien für Deinen Einstieg in NoPoo

Haare waschen ohne Plastik für gesunde Haare

Du möchtest den Einstieg in Haare waschen ohne Shampoo finden und auch zur wachsenden NoPoo Gemeinde gehören? Dann zeige ich Dir hier den Einstieg.

Ich selbst habe vor 1, 5 Jahren mit NoPoo begonnen und ich gehe sicher nicht mehr zurück zum Shampoo. Warum? Weil NoPoo für mich ein Mega Erfolg war. (Hier noch mehr zu meinen Erfahrungen mit NoPoo)

  • der ständige Juckreiz ist weg
  • gesunde, glänzende und super weiche Haare
  • viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel weniger Spliss
  • mehr Haare ( ja – meine Babyhaare sind gewachsen und jetzt fast auf regulärer Länge)
  • geringere Waschabstände (ich war bei 2-3 Tagen, bin jetzt bei 4-5 Tagen)
  • weniger Plastik im Bad

Aber jetzt zu Dir und Deinem Einstieg in NoPoo.

Dass brauchst Du für Deinen Einstieg in NoPoo

Das tolle an NoPoo ist, dass Du nicht viel brauchst und wahrscheinlich das meiste davon schon im Haus hast. Und falls es mal ausgeht, findet sich wahrscheinlich eine Alternative in Deiner Küche.

Bevor Du loslegst, kannst Du eine Grundreinigung deiner Haare mit Natron machen. Dafür mischt Du 1-2 TL Natron mit 1 EL Wasser und wäscht die Haare. Hier scheiden sich allerdings die Geister. Ich habe keine gemacht und trotzdem schnell Erfolg gehabt. Auf Dauer rate ich von Natron als Waschmittel ab, es entfettet einfach zu stark und ich finde die Haare fühlen sich trocken an.

Die richtige Bürste

Du brauchst eine NoPoo geeignete Haarpflegebürste. Ganz grob gilt: je mehr und je dichter deine Haare sind, desto härter muss die Bürste sein und desto weniger Reihen sollte sie haben. Die Bürste muss bis auf die Kopfhaut durchkommen, um das Sebum (das Fett, das Deine Kopfhaut produziert und Deine Haare nährt) effektiv zu verteilen. Also sollte sie nicht zu weich sein und die Reihen nicht zu eng gesetzt.

Die meisten nutzen eine Wildschweinborstenbürste. Ich nutze die 4019 von Kostkamm und komme mit meinen vielen und dichten Haaren sehr gut damit klar. Gute Bürsten gibt’s z.B. auch von Dr. Dittmann.

Du lebst vegan? Dann kannst Du es mit Sisalbürsten probieren. Eine meiner vegan lebenden Freundinnen kommt mit ihrer gut klar. Nach Ihrer Aussage, muss sie etwas länger bürsten, als sie das mit der Wildschweinborstenbürste muss. Aber sie macht ihren Job ordentlich. Kostkamm hat übrigens auch vegane Bürsten.

Das richtige Waschmittel

Die Möglichkeiten seine Haare mit natürlichen Mitteln zu waschen sind schier unendlich. Ich stelle Dir hier nur kurz die vor, von denen ich schon viel Gutes gehört habe. Suche Dir eine aus und starte damit.

  • Roggenmehl. Das wahrscheinlich bekannteste und gerade für den Einstieg einfachste Waschmittel. Mein Einstiegsrezept: 5 EL Roggenmehl und 250 ml Wasser. Bei hartem Wasser 1 EL Essig dazu. Gut rühren oder schütteln und dann auftragen. Sich ein paar Minuten mit was anderem beschäftigen und gründlich auswaschen. Fertig. Wenn Du Vollkornmehl nimmst, kannst Du die Mischung etwas länger (auch über Nacht) stehen lassen. Dann brauchst Du wahrscheinlich kein Essig mehr, weil die Mischung sauerer wird. Außerdem enthält sie mehr Pflege. Aber: schlechter zum Rauswaschen, einfach weil mehr größere Schalenteile drin sind. Wenn ich Dir für Deinen Einstieg in NoPoo etwas empfehlen darf. Dann Roggenmehl. (Es sei denn, Du hast eine Allergie. Dann natürlich nicht.)
  • Rote Linsenmilch. Eine meiner liebsten Alternativen zu Roggenmehl. Dazu kannst Du einfach übriges Kochwasser nehmen. Oder Du lässt die Linsen über Nacht einweichen, schredderst dann eventuell und seihst dann ab. Ich mache ab und an eine Instantmischung. Geschrederte Rote Linsen ca. 10 Minuten mit Wasser mischen, abseihen und die Haare damit spülen und einwirken lassen. Achtung: Linsen haben viel Eiweiß, für meine Haare auf Dauer zu schwer. Aber als Kur ab und an ganz nützlich. Von der Menge her rechne ich mit etwa dem doppelten im Vergleich zum Roggenmehl.
  • Reiswasser. Funktioniert wie Linsenmilch. Wenn Du, wie ich, keinen Kochbeutelreis nimmst und daher kein anfallendes Reiswasser hast, kannst Du Reiswasser auch wie Linsenmilch zubereiten.
  • Acid only. Im Grunde wäscht Du hier mit einer sauren Rinse. 2 EL Essig auf 1 Liter Wasser. Besonders beliebt scheint Apfelessig oder Himbeeressig. Du musst nicht auswaschen, ich persönlich empfinde es aber als angenehmer, gerade wenn die Kopfhaut ein bisschen zu viel abbekommen hat. Diese Waschmethode ist eher etwas für später, wenn das Sebum schon etwas flüssiger ist.

Mein Geheimtipps:

  1. Nutze entweder eine Gefäß zum Anrühren der Pampe und fülle dann um oder nutze eine Schüttelflasche. In jedem Fall: Nutze ein Gefäß mit einer nicht zu kleinen und nicht zu großen Öffnung, die Du idealerweise über Kopf dosieren kannst. So machst Du Dir das Verteilen leichter. Ich nehme leere True Fruits Smotthie Flaschen. Funktioniert für mich super.
  2. Zeit lassen. Diese Waschmittel funktionieren nicht genau so wie Shampoo. In der Regel müssen sie eine Weile einwirken, um Fett zu lösen und Schmutz zu entfernen. Also gilt: Haare nass machen, Waschmischung drauf tun und danach Duschen/Rasieren und was Du sonst noch tun musst. (bei der Essigmischung, würde ich nicht so lange warten, dass trocknet sonst auch aus.)

Die Königsklasse

Das ist Dir alles nicht krass genug?Für den Einstieg ungeeignet, aber sowas wie der Endgegner in NoPoo. Die Championsleague der Waschmethoden.

  • Water only. Für viele das finale Ziel. Waschen nur mit Wasser. Einen direkten Weg hierhin gibt es nicht, Du wirst erstmal Dein Sebum soweit verdünnen müssen (mit Zeit und den anderen Wascharten), bis Du es mit einem harten Wasserstrahl auswaschen kannst. Und, wenn Du Bürsten doof findest, dann ist das nichts für Dich. Denn ohne Bürsten ist das wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt.
  • Sebum only. Für die Queens der Bürste. Denn hier befreit Dich die Bürste von Schmutz und überschüssigem Sebum. Das ist die Königsklasse. Wer wie ich eine Kontaktallergie hat, wird das nicht tun wollen und bei Water only bleiben. Denn feine Pollen (oder in meinem Fall Schimmelsporen) lassen sich zu schlecht auskämmen.

Conditioner gibt’s auch – Saure Rinse

Und als Spülung: Eine saure Rinse. (Ich brauche keine, aber vielleicht magst Du ja das weiche Gefühl in den Haaren). Dafür mischt Du einfach 1l Wasser mit 1 EL Essig und lässt es über die Haarlängen laufen. Oder Du tauchst deinen Kopf in einen Eimer mit der Mischung. Du kannst die Rinse auch intensivieren und zwei EL nehmen und natürlich die Menge erhöhen, aber das Mischungsverhältnis beibehalten.

Keine Sorge, der Essiggeruch verfliegt nach dem Trocknen.

3 Dinge, die Du für den Einstieg tun solltest

Bürsten

Ja, das wird schnell langweilig. Aber nur mit dem Bürsten bekommst Du das Sebum bis in die Haarlängen verteilt. Und kannst so das Haar pflegen. Anfangs kommst Du vielleicht nur ein paar Zentimeter weit, aber das wird bald besser und Du erreichst auch die Längen. Und das beste: Durch Bürsten kannst Du oft noch einen Tag länger ohne Waschen auskommen. Und trotzdem saubere, schöne Haare haben.

Wichtig beim Bürsten:

  • Bürste regelmäßig, das fördert die Durchblutung und nimmt Schmutz & Sebum von der Kopfhaut. Ich mache das nur kurz, damit nicht zuviel Sebum nachproduziert wird.
  • Bürste immer vor dem Waschen. So verteilst Du das Sebum schonmal im Haar und musst weniger Waschmittel nutzen. So muss Deine Kopfhaut auch nicht so viel Sebum nach dem Waschen produzieren, damit die Haut nicht austrocknet. Deine Haare bleiben länger sauber.
  • Nicht verkanten: Das heißt, die Bürste läuft an der Kopfhaut entlang und bleibt dabei immer parallel zum Kopf. Sonst brechen die Borsten ab und Du bist nicht mehr auf der Kopfhaut unterwegs. (Das Bild meiner Bürste zeigt, dass ich das auch erst lernen musste.)

Geduld haben

Sieh Deinen Einstieg in NoPoo als Experiment und hab Geduld. Nach etwa 4 Wochen stellt sich das Sebum um, da musst Du sehr wahrscheinlich die Mischung ändern. Aber auch Dein Zyklus oder Stress können sich auswirken. Also – wenn es nicht gleich klappt, durchhalten. Du lernst Deinen Körper besser kenne, dann wird es leichter. Und für den größten Notfall ein bisschen Haarseife zu Hause haben oder eine schicke Kopfbedeckung.

Rechtzeitig waschen

Warte nicht zu lange mit dem Waschen. Ich habe gute Erfahrungen gemacht, an dem Tag zu waschen, an dem die Haare nicht mehr sauber aussehen. Frühzeitig waschen ist sinnvoll, weil Du mildere Waschmischungen einsetzen kannst und so die Kopfhaut weniger austrocknest. Sie fettet auch weniger stark nach.

Wovon ich dringend abrate ist die Radikalinski Methode. Dabei werden die Haare von jetzt auf gleich nicht mehr gewaschen. Das halte ich für gefährlich. Schnell bilden sich irgendwelche Beläge oder Pilze, das ekelt mich schon beim Nachdenken. Das willst Du nicht. Außerdem kann Dein Haar das dicke Sebum direkt nach Shampoo gar nicht aufnehmen. So gewinnst Du nichts. Also, gib Dir ein paar Wochen Zeit und riskiere nicht Deine Gesundheit.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

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