Ausmisten: Das Anti-Kauf Training für Dein Hirn

von Jana
Du willst weniger Kaufen? Ausmisten ist ein gutes Training für Dein Hirn.

Warum überhaupt Ausmisten?

Es fällt Dir schwer bei Ausflügen oder beim Bummeln nicht hier und da ein paar Kleinigkeiten zu kaufen? Oder beim Window Shopping online wandern doch immer ein paar Dinge in den Einkaufswagen, die es eigentlich nicht braucht? Du funktionierst quasi auf Auto-Pilot und es fällt Dir schwer achtsam zu konsumieren? Dann habe ich eine ziemlich effektive Übung für Dich: Ausmisten.

Klingt erstmal als würde es gegen die Intuition sprechen. Was soll das helfen?

Dann ist ja nur wieder mehr Platz für neuen Krimskrams, oder?

Nö. Ausmisten ist eben nicht sowas wie Shopping-Bulimie. Tatsächlich lernt Dein Hirn beim Ausmisten, dass so viel Zeug haben eine ziemlich anstrengende Sache ist. Und es nicht mehr zu haben ziemlich befreiend. Du trainierst also Dein Hirn mit den beiden Instrumenten, auf die es am besten reagiert: Freude und Schmerz.

Schmerz

Bevor Du jetzt einen Schreck kriegst. Keiner packt hier Elektroden aus und piekt Dich bei jedem Gedanken ans Einkaufen. Aber zu viele Dinge besitzen und Ausmisten ist durchaus ein anstrengender und emotional herausfordernder Prozess –  und wir überlegen uns dann ganz genau, ob wir uns das nochmal antun wollen. Das entspricht einfach einer negativen Erfahrung, die dein Hirn in Zukunft vermeiden will. Es kann den Aufwand einschätzen, weil es ihn tatsächlich durchlebt hat. Dein Hirn kann den Schmerz spüren.

Freude

Und gleichzeitig erlebt es die Befreiung und die Freude, die das Loswerden von Zeug, das mehr an Einfachheit und Ordnung mit sich bringt. Die Freude am Weniger, am Einfachen, am Klaren. Die Freude daran, Dinge zu besitzen, die tatsächlich einen Mehrwert für Dein Leben haben. Davon will es dann mehr. Und das hilft Dir dann bei der nächsten Versuchung. Denn Dein Unbewusstes lenkt Dich weg vom Kaufen.

Ausmisten hat aber noch einen weiteren Effekt: Wir wissen endlich wieder, was wir eigentlich alles haben!

Mit jedem Einkauf kommen neue Dinge in unser Leben, und über die Zeit wächst alles zu einem ziemlich großen Haufen Zeug. So groß, dass wir gar nicht mehr wissen, was eigentlich alles da ist. Und selbst wenn wir wollten, wir hätten gar nicht die Zeit, alle Dinge zu benutzen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nicht zuviel konsumieren OBWOHL wir schon viele Dinge haben, sondern WEIL wir zuviele Dinge haben. Wir können sie gar nicht mehr wahrnehmen und das verführt uns dazu, vermeintliche Lücken zu schließen.

Kein schlechtes Gewissen mehr – weil nur noch da ist, was wirklich genutzt und geliebt wird.

Und wenn es Dir geht wie mir, dann kommt irgendwann auch ein schlechtes Gewissen. Man sollte doch die teuren Schuhe häufiger tragen oder zumindest einmal im Jahr eines der vielen Gesellschaftsspiele spielen oder eines der vielen Bücher lesen, die es bisher nur von der Einkaufstasche ins Regal geschafft haben. Geht aber nicht. Keine Zeit und wenn man Zeit hat, macht man eben lieber etwas anderes. Dabei putzt man immer um diese Dinge herum. Räumt sie zur Seite, wenn man etwas sucht, was irgendwie auch in diesem Schrank sein sollte. Und füttert es mit neuen Batterien, wenn man es doch mal für 5 Minuten benutzt, bevor es wieder zurückkehrt zum Staubfängerdasein.

Das ist alles unbefriedigend und ich behaupte, es macht es Dir schwerer, weniger zu kaufen. Denn in diesem Berg von Dingen verschwinden neue Einkäufe auch direkt wieder und so kannst Du viel schlechter spüren, ob diese nun dein Leben bereichern oder beschweren. Sie sind sozusagen im Dingeberg unsichtbar geworden. Einen gesteigerten Nutzen haben sie so für Dich nicht. Und: Nicht wenige von uns kaufen ja auch, wenn sie sich nicht gut fühlen. Und wie fühlt sich ein schlechtes Gewissen an? Jupp. Ziemlich unangenehm.

Ausmisten spart auf lange Sicht Zeit, Geld und Nerven

Also, Ausmisten hilft Dir:

  • Weniger Zeit mit Putzen, Instandhalten und Suchen zu verbringen
  • Du erhöhst die Zeit, die Du mit der einzelnen Sache verbringst, die Du besitzt. Holst also aus Deinem finanziellen und emotionalen Investment am meisten raus.
  • Je weniger Du besitzt, desto eher siehst Du, was Dir wirklich einen Mehrwert bringt. Du kannst viel besser beurteilen, was Dir guttut und was Dich belastet.
  • Weniger zu kaufen. Du weißt  besser, was Du wirklich nutzt und kennst den Wert von „freier Fläche“. Du weißt, wie aufwändig es ist, Dinge wieder loszuwerden und dass es Dich Lebenszeit kostet, Dich um Dinge zu kümmern. Das alles macht es Dir leichter Dinge nicht zu kaufen.

Ich starte heute eine kleine Serie in der ich Dir verschiedene Ausmiststrategien vorstelle. Vielleicht ist ja die passende für Dich dabei? Wenn Du noch nie ausgemistet hast oder noch nie systematisch ausgemistet hast, stelle ich Dir die Vorgehensweisen vor, die ich so kenne und die für mich gut funktioniert haben. Los geht’s nächste Woche mit  der Königin des Ausmistens: Marie Kondo. Zum Abschluss der Serien gibt es dann noch meine Tipps & Tricks, was Du mit den Dingen tun kannst, die Du losgelassen hast.

Hier geht es zu Teil 2 – Marie Kondo- die Queen des Ausmisten


Du hast einen Netflix Account und Spaß am Voyeurismus – In der Serie „Consumed“ findest Du Beispiele von Familien, die überwältigt sind von der Menge an Dingen, die sie besitzen. Und zusammen mit einem Coach ausmisten.

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